Holzofenbrot
Um die Jahre 1966 herum, als unsere Fam. bis zu 8 Personen zählte mußte unsere Mutter, die für den Haushalt zuständig war, mindestens 1 mal pro Woche Brot backen.
Dazu wurde am Vorabend die Backmulde auf 2 Stühle gestellt , Mehl , Hefe, Salz u.s.w. abgewogen und proportioniert (für ca. 6-7 Brote) in der Backmulde verteilt, und ein Tuch darübergelegt.
Am Backtag wurde dann im Keller der gemauerte Holzbackofen mit Holz aufgeheizt.
Der Teig in der Backmulde (ca. 10 KG Mehl) mußte erst geknetet und bearbeitet werden, danach mußte der Teig noch gehen (ruhen) bevor er aufgeteilt und zu 6 oder 7 länglichen Laiben weiterverarbeitet wurde.
Nun kam es darauf an, die richtige Temperatur im Backofen zu ermitteln, die möglichst abgebrannte Glut des Feuers auf die Seite zu befördern und die Auflagefläche im Ofen auf die die Laibe gelegt werden sollten zu säubern. Dies geschah in der Regel mit einem Reisigbesen.
War die Temperatur im Ofen zu hoch - gabs viel schwarze Kruste!
War die Temperatur im Ofen zu niedrig - wurde das Brot nicht richtig durchgebacken,oder man mußte es lange im Ofen lassen und Überstunden schieben!
War alles vorbereitet und wohltemperiert wurden die Laibe einzeln mit dem Brotschieber (Holzbrett mit Stiel) zum backen in den Ofen geschoben.
Die Backzeit war Ermessenssache und eine Frage der Routine.
Waren die Brote fertig gebacken , wurden sie mit dem Brotschieber aus dem Ofen geholt und auf einem Brett zum abkühlen zwischengelagert.
Nun kam die Zeit für uns Kinder- waren 2 Laibe (Brote) zu dicht nebeneinander gelegen gab es eine Unterbrechung der Kruste an der Stoßstelle.Diese Stelle verführte immer zum bohren oder abreisen von Brotkrümel die warm herrlich schmeckten.
Was aber verboten war.
Waren die Brote etwas abgekühlt, wurden sie auf die Huth gelegt , einem 2 stöckigem Holzgerüst das an der Kellerdecke abgehängt hing (wegen der Mäuse).
Von der Huth, wurden dann die Laib - Brote bei Bedarf geholt .
Aber WICHTIG: Vor dem anschneiden des Brotes- 3 Kreuze mit dem Messer auf die Unterseite zeichnen !
W.B.