Claas Europa
Die selbstfahrende Erntemaschine
Nach dem Krieg, und bis in die sechziger Jahre wurde die Fruchternte (Weizen,Gerste,Hafer u.s.w.)geschnitten zu Bündel (Garben) gebunden und von den Bauern auf dem Wagen zum Mühlenplatz transportiert.Dort stand dann eine stationäre Dreschmaschine, die die Garben verarbeitete.Stroh und Frucht wurden getrennt.Danach lud man beides wieder auf seinen Wagen,und fuhr nach Hause.
Bis dann in den sechziger Jahren die ersten Mähdrescher (selbstfahrende Erntemaschine) aufkamen.
Zu dieser Zeit kauften mein Vater und sein Kompagnon Gerold S. einen Gebrauchten Mähdrescher,und starteten eine Lohndrescherei.
Das bedeutete: Der Mähdrescher fuhr zur Ernte auf den Acker,mähte die Fruchtstängel ab,trennte Frucht und Stroh zeitgleich, und der Bauer konnte die Frucht gleich ,und das Stoh evtl. später heimfahren.
Der gebrauchte Mähdrescher machte aber immer wieder Probleme,woraufhin mein Vater und Gerold eine Neue und Größere Maschine kauften.
Den Claas Europa!
In der Erntezeit wurde morgens der Mähdrescher gerichtet, abgeschmiert und betankt,derweil die Leute kamen ,Ihre Bestellung aufgaben,über Gewann,Ackergröße und Besonderheiten informierten.
Dies alles schrieb mein Vater in ein Notizbuch deren Einträge nach getaner Arbeit abgehakt wurden. Abends oder am Wochenende wurden dann die Eintäge in ein DIN A4 großes Buch übertragen(Buchführung).
Sonntags nach dem Kirchgang kamen die Leute bei uns vorbei,bezahlten Ihre Rechnung, und hielten noch einen Schwatz.
Während der Erntezeit mußten meine große Schwester,oder ich meinem Vater zur Mittagszeit das Essen ins Feld bringen.Es war meistens eine Suppe,Brot und was zu trinken. Manchmal, wenn der Feldweg gar zu schlimm war,kam halt nur die Hälfte an.
Zum Mittagessen wurde die Maschine abgestellt, ein paar Straubohsen (Strohballen) unter einen Baum gelegt,dann wurde gegessen.
Damals waren die Äcker noch kleiner ca.8-20 ar groß,und auf jedem Acker oder Wiese stand meistens ein Obst/Apfelbaum. Im Herbst wurden diese abgeerntet und Most daraus gemacht.
Mit 11/12 Jahren,als ich schon kräftig genug war,durfte ich als Vertretung kurzzeitg auf den Sackstand.
Der Sackstand war eine klappbare Plattform, auf dem man stand um die Fruchtsäcke an den jeweiligen Auswurfschacht anzuhängen.
Bei schönem Wetter und Trockenheit,eine sehr staubige Angelegenheit.
W.B.
Gebraucht Mähdrescher ,,Fahr" , Gerold Sahl am Steuer, Anton Bührle auf dem Sackstand ,Zuschauer: Horst Landmann, später Hamburg, Kapitän zur See.
Frau: Unbekannt