Das Fischerboot vom Taubergiesen1969/70

Vorbereitung und Reparatur

Da wir früher als Jugendliche viel im Gschleder (Gegend im Rheingebiet)und im Taubergießengebiet unteregs waren,fanden wir ein herrenloses zum Teil beschädigtes Fischerboot.Kurzerhand hatten wir(mein Freund Elmar und Ich)meinen Vater überzeugt das Boot mit Traktor und Wagen zu bergen.Wir schafften es in unseren Garten,wo wir alsbald mit der Reparatur begannen.Wir sägten einfach das beschädigte Bootsstück ab,und fertigten eine Rückwand an.Um das Boot abzudichten, hatten wir aus den Beständen meines Vaters Teer im Block gefunden.Dieser Teer mußte lediglich auf einem Feuer weichgekocht,und in die Ritzen und Spalten gegossen werden.

Also Gesagt-Getan,wurde der Teer weichgekocht und verarbeitet.

Ich war gerade dabei mit dem siedend heißen Teereimer von der Feuerstelle zum Boot zu laufen,als ich von der Seite mit einer Apfelkanonade von Grünen Äpfeln (unreife Äpfel vom Baum)von meinem Cousin bombardiert wurde.Wie es der Zufall will,traf ein Apfel genau in den Teereimer.Der heiße Teer spritzte heraus und verteilte sich auf meinem linken Arm und Fußrücken(es war warm-T-Schirt,Sandalen u.Kurze Hosen).

Ich machte Luftsprünge vor Schmerzen auf dem Weg zur nächsten Wasserleitung um meine Wunden zu kühlen.Das schlimmste kam aber noch,der erkaltete Teer mußte von meiner Haut entfernt werden!!!

Es heißt zwar -Ein Indianer kennt keinen Schmerz-aber das war ganz schön heftig.

Meinem Cousin Gerhard Roser(etwa 16 jahre alt)der zufällig an diesem Tag zu Besuch kam,und uns überraschen wollte,tat das natürlich leid, als er sah was er angerichtet hatte.

Auf alle Fälle habe ich 40 Jahre danach noch meine Narben davon.

Unser Boot haben wir aber trotzdem repariert und zu Wasser gelassen!

Fahrten und Erlebnisse

Das fertiggestellte Fischerboot verfrachteten wir mittels Anhänger zum Altrhein,wo esin einem Seitenarm versteckt und angekettet vor Anker lag.

wir unternahmen bei jeder Gelegenheit Erkundungstouren im Altrheingebiet, und durch übersetzen mittels Rollwagen, den wir gebaut hatten,auch im Taubergießen und im Blauen Loch.

Ich erinnere mich noch gut an eine Tour die wir zu viert  eine Woche lang im Altrheingebiet bis nach Oberhausen unternahmen.Wir hatten uns eine Proviantkiste gebaut, mit ausklappbarem 2. Deckel, zur Verwendung auch als Tisch. Mit Proviant und Trinkwasser versorgt fuhren wir los. Am 1. Tag wurde im Boot gekocht und gegessen, das Mittagsmenü bestand aus Hünchen in der Dose, das mit einem 1 flammigen Spirituskocher erwärmt wurde.Zu trinken gab es Pfefferminztee, und später als dieser verbraucht war,Hagebuttentee (leider) ohne Zucker.

Es war eine richtige Abenteuer u. Erlebnistour, bei der man auch schon mal bei Niedrigwasser aussteigen und schieben bzw. ziehen mußte.

Wir stellten uns vor,wir wären im Amazonasgebiet in Brasilien unterwegs.Übernachtet wurde im Zelt, das wir abends an geeigneter Stelle aufstellten,natürlich mit Lagerfeuer!

An einem Abend wollten wir eine Nachtfahrt unternehmen,also wurden 2 Fackeln vorne am Boot montiert und bei Dunkelheit angezündet. Es war fantastisch im Fackelschein,bei Nacht und Nebel mit dem Boot dahinzugleiten.

Am letztenAbend stellten wir unser Zelt auf eine kleine Insel Höhe Rust. Als wir schon in unseren Schlafsäcken lagen,wurde es im Wald immer lauter,und man konnte Stimmen und Rufe hören.Es war wohl die Zeit um den 1. Mai, und eine Gruppe älterer Jugendlicher aus Rust hatten ein Zeltlager aufgebaut, und streiften Nachts im Wald herum.Irgendwann,zu später Stunde hatten uns 2 von Ihnen entdeckt, und auf der suche nach Trinkbarem (Bier) und Essbarem aufgestöbert.

Wir konnten sie später Gott sei Dank abwimmeln,teilten aber zur Sicherheit noch eine Nachtwache ein.

Am nächsten Tag gings zurück zur Bootsanlegestelle,und dann ab nach Hause.

 

W.B.